Cannabis gehört heutzutage zu den am häufigsten konsumierten psychoaktiven Substanzen weltweit. In einigen Ländern – wie zuletzt auch in Deutschland – wurde der Konsum bereits legalisiert. Die beiden wohl bekanntesten Formen stellen Marihuana und Haschisch dar, welche aufgrund signifikanter Unterschiede bezüglich ihrer Herstellung, des Konsums sowie der Wirkung voneinander getrennt werden.
Optischer Unterschied zwischen den Cannabis Formen
Bei Marihuana (auch Gras oder Weed genannt) handelt es sich um die getrockneten, harzhaltigen Blütenstände von weiblichen Cannabis Pflanzen. Einzelne Blüten werden in der Szene als „Buds“ bezeichnet. Auch bei zerkleinerten Blüten spricht man in der Regel weiterhin von Marihuana oder Gras.
Haschisch (Kurzform häufig Hasch, manchmal auch Shit genannt) ist das gepresste Harz von weiblichen Cannabis Pflanzen. Das braune Weichharz wird in der Regel in Blöcke oder zu Platten gepresst. Sie haben eine feste bis teilweise auch bröckelige Konsistenz. Optisch kann man sie annähernd mit einem Block dunkler Schokolade vergleichen. Abgetrennte Stücke der gepressten Haschischplatten werden in der Szene als „Piece“ bezeichnet.
Herstellung von Haschisch und Marihuana
Bezüglich der Herstellung von Marihuana und Haschisch zeigen sich die größten Unterschiede der beiden Varianten. Bei Marihuana handelt es sich um die getrockneten Blüten weiblicher Cannabispflanzen. In ihnen sind primär die psychoaktiven Verbindungen Tetrahydrocannabinol, kurz THC, sowie Cannabidiol, kurz CBD, enthalten. Entscheidend für den THC-Gehalt, der für die meisten Konsumenten von Bedeutung ist, sind in erster Linie die für den Anbau gewählten Cannabissorten sowie die Klima- und Anbaubedingungen. Infolge gezielter Züchtungen können heutzutage Pflanzen mit einem THC-Gehalt von mehr als 20 % kultiviert werden. Zeitgleich ist auch der durchschnittliche THC-Gehalt im Laufe der letzten Jahre deutlich gestiegen (Quelle).
Im Vergleich zum Marihuana wird Haschisch nicht aus den Blüten, sondern aus dem Harz der Cannabispflanze gewonnen. Hierzu wird es zunächst aus der Pflanze extrahiert und anschließend zu festen Blöcken gepresst. Aufgrund der hohen Konzentration des Harzes weist Haschisch oft einen höheren THC-Gehalt als Marihuana auf.
Wie werden Marihuana und Haschisch konsumiert?
Üblicherweise wird Marihuana in Form von Joints oder mithilfe von Wasserpfeifen konsumiert. Je nach Intensität der Wirkstoffe werden die getrockneten Blüten hierbei mit Tabak vermischt, um die Wirkung an den individuellen Bedarf oder Vorlieben anzupassen. Zudem können die Blüten genutzt werden, um sogenannte Edibles herzustellen. Dabei handelt es sich oftmals um Backwaren wie Kekse, Plätzchen oder Brownies.
Haschisch wird zumeist ebenfalls mit Joints oder einer Wasserpfeife konsumiert. Aufgrund der festen Konsistenz wird es hierzu zerkleinert und häufig mit Tabak gemischt. Wie Marihuana kann Haschisch ebenfalls für die Herstellung von Edibles verwendet werden, jedoch gestaltet sich dies im direkten Vergleich aufwendiger als bei Marihuana.
Unterschiedliche Wirkung von Haschisch und Marihuana
Da Marihuana üblicherweise einen geringen THC-Anteil aufweist, führt der Konsum zumeist eine milde bis moderate psychoaktive Wirkung herbei, die oft als entspannend und stimmungsaufhellend empfunden wird. Der Konsum kann zudem zu einer gesteigerten sensorischen Wahrnehmung sowie einem gesteigerten Appetit führen (Quelle). Wie intensiv das sogenannte „High“ nach dem Konsum ausfällt, ist grundsätzlich von der Konsummethode, der konsumierten Menge an Marihuana sowie der individuellen Toleranz abhängig. Der Konsum von Marihuana kann darüber hinaus dabei helfen, Schmerzen zu lindern. Aus diesem Grund wird es in einigen Ländern mittlerweile medizinisch verschrieben (Quelle).
Der zumeist höhere THC-Gehalt von Haschisch sorgt dafür, dass die psychoaktiven Effekte als stärker und intensiver empfunden werden. Im Vergleich zu Marihuana tritt die Wirkung zudem oftmals schneller ein, während sie auf der anderen Seite länger anhält. Letzteres gilt insbesondere für den oralen Konsum, beispielsweise in Form von sogenannten Edibles.