Es gibt – botanisch anerkannt – zwei verschiedene Cannabisarten: Indica und Sativa. Einige sehen auch Cannabis Ruderalis als eigenständige, dritte Art. Alle unterscheiden sich mehr oder weniger in ihren botanischen Merkmalen und Wirkeigenschaften. Daneben gibt es die sogenannten Hybride, die die Eigenschaften aller genannter Cannabisarten aufweisen können. Wir werden in diesem Artikel einen Blick darauf, wie unterschiedlich Indica, Sativa, Ruderalis und Hybride bei ihrem Konsum wirken.
Cannabis Sativa: Botanische Merkmale und charakteristische Wirkeigenschaften
Der ursprünglich CBD-arme Cannabis Sativa ist reich an Tetrahydrocannabinol und an seinem auffälligen Höhen- und Längenwachstum zu erkennen. Auch Blätter und Blüten weisen eine eher längliche Form auf. Cannabis Sativa bzw. das darin enthaltene THC soll laut Konsumenten unter anderem diese Wirkung aufweisen:
- ein euphorisch-berauschendes High erzeugen
- zum kreatives Denken und Schaffen anregen
- den Wunsch nach Unterhaltung wecken
- mental stimulierend, anregend und stimmungsaufhellend wirken (Quelle)
- Übelkeit sowie Schmerzen reduzieren und den Appetit anregen
Cannabis Indica: Botanische Merkmale und charakteristische Wirkeigenschaften
Cannabis Indica wirkt in allem etwas kleiner und kompakter als Cannabis Sativa. Selbst die Cannabisblüten weisen eine kompaktere und dennoch flauschige Form auf. Die Blütezeit fällt bei den reinen Indica-Sorten deutlich kürzer aus als bei Cannabis Sativa. Die meisten Pflanzen aus der Familie der Cannabis Indica enthalten etwas weniger THC und stattdessen mehr Cannabidiol als die Vertreter aus der Unterart der Familie Cannabis Sativa. Aufgrund der synergistischen Gesamtwirkung (Entourage-Effekt) sämtlicher Cannabinoide und anderer Inhaltsstoffe soll sich Cannabis Indica auf zahlreiche Beschwerden ebenfalls positiv auswirken. Cannabis Indica soll Studien und Konsumenten-Erfahrungen zufolge vor allem diese Wirkung erzielen:
- Beruhigung und Entspannung
- Förderung von Schlaf
- das bekannte „stoned-Gefühl“ erzeugen
- Schmerzen lindern
- krampflösend wirken
- den Appetit anregen
- durch den erhöhten CBD-Gehalt antientzündlich wirken
Cannabis Ruderalis: Botanische Merkmale und charakteristische Wirkeigenschaften
Cannabis Ruderalis wird von vielen Biologen und Züchtern nicht als eigene Art gesehen sondern als eine Varietät von Sativa. Viele Merkmale überlappen sich daher. Ruderalis wird oftmals nachgesagt, dass sie kleiner Pflanzen bilden (60 bis 80 cm) als Sativa (3 bis 4 m) und Indica (1 bis 2 m). Hauptunterschied ist jedoch, dass Ruderalis Pflanzen kaum THC ausbilden. Daher ist die psychoaktive Wirkung von Cannabis Ruderalis eher überschaubar. Hinzukommt, dass dem Konsum von Ruderalis häufig Kopfschmerzen als Nebenwirkung nachgesagt wird (Quelle). Die Wirkungen der Pflanze sind hauptsächlich medizinischer Natur:
- Appetit anregen
- Schmerzen stillen (Quelle)
Cannabis-Hybride
Cannabis-Hybride sind Züchtungen, die gewünschte Eigenschaften der vorher genannten Cannabissorten in sich vereinen. Sativa-dominante Cannabispflanzen weisen einen höheren Sativa-Anteil auf. Indica-dominante Pflanzen tragen einen höheren Anteil typischer Indica-Merkmale in sich. Wer selbstblühende Cannabissorten für den Outdoorbereich anbauen möchte, greift manchmal zu Ruderalis-Hybriden. Diese ergeben zwar – wie Cannabis Ruderalis – kleinere Pflanzen mit etwas weniger Blütenfülle, da diese aber auch ohne komplizierte Verdunkelung und Licht-Dunkelheit-Zyklen ganz von alleine in die Blütenbildung kommen, sind sie die perfekten Outdoor-Cannabispflanzen für den Eigenanbau. Je nach der Mehrheit der jeweiligen Anteile ist auch die Wirkung einer Cannabis-Hybride beim Konsum eine andere.