Indica und Sativa sind zwei Cannabissorten, die sich in vielerlei Hinsicht ähneln, aber auch einige Unterschiede aufweisen. Diese beruhen insbesondere auf der Optik und den Inhaltsstoffen. Das hat wiederum zur Folge, dass sie eine unterschiedliche Wirkung besitzen, die du kennen solltest.
Namens- und Herkunftsunterschiede
Die Hanfpflanze wird im Lateinischen als Cannabis Sativa L. bezeichnet. Das „L“ steht für Linnaeus und bezieht sich auf den schwedischen Naturforscher Carl von Linné, der Cannabis erstmals veröffentlichte. Diese Sorte soll ursprünglich aus wärmeren Gefilden stammen, wie beispielsweise Südostasien und äquatornahe Regionen.
Ob Indica eine Unterkategorie oder eine eigenständige Sorte darstellt, ist bis heute nicht geklärt. Fakt ist, dass sie hauptsächlich in Indien weit verbreitet war. Dort entdeckte sie Ende des 18. Jahrhunderts der Zoologe, Botaniker und Entwicklungsbiologe Jean Baptiste de Lamarck. Er gab ihr den Namen, der sich auf seinen Entdeckungsnamen bezieht. Es wird aber davon ausgegangen, dass diese Cannabisart in kühleren Regionen gedeiht, wie beispielsweise in den Gebirgen Afghanistans und Marokkos.
Unterschiede im Aussehen
Die hellgrüne Sativa erreicht eine Wuchshöhe von bis zu drei oder vier Metern. Sie hat schmalförmige Blätter, dünne Stängel und wächst insgesamt schlanker. Die dunkelgrüne Indica wächst auf eine maximale Höhe von zwei Metern heran. Ihre Blätter sind breiter, die Stängel dicker und ihr Wuchsbild insgesamt buschiger mit zahlreichen Verzweigungen. Zudem zeigt die Indica-Pflanze bei gleichen Standortbedingungen ein schnelleres Wachstum und ist schneller erntereif als die Sativasorte. Des Weiteren gibt es Unterschiede in der Blühdauer: Die Indica blüht zwischen sechs und neun Wochen und die Sativa mit neun bis zwölf Wochen deutlich länger. Die längere Blütezeit kann zudem deutlich größere Blüten bei der Sativa hervorrufen.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Wuchsperiode. Bei der Indica erkennst du, dass sie ihr Wachstum noch vor der Blüte beendet. Die Sativa erhält hingegen während der Blütezeit nochmals einen kräftigen Wachstumsschub.
Zwar kein optisches, aber dennoch bemerkbares Unterscheidungsmerkmal ist der Duft. Indicas duften oftmals intensiver als Sativas. Erstere identifizierst du dann an dem erdigen, leicht an Diesel erinnernden Geruch mit einer süßlichen Note. Sativas riechen eher fruchtig-frisch und nach Zitrone.
Wirkungsunterschiede zwischen Indica und Sativa
Sativa beinhaltet mehr THC als Indica, was sich in der Wirkung zeigt. Diese kannst du dir gut mit dieser Eselsbrücke merken:
- Sativa macht dich aktiv wie Satan
- Mit Indica machst du es dir lieber Indoor bequem.
Sativa soll dementsprechend anregend und energetisch wirken. Es kann zur Steigerung der Stimmung, Förderung der Kreativität und Gehirnaktivität intensivieren. Es besitzt laut Forschern ein hohes medizin-therapeutisches Potenzial, das bis heute durch Studien nachzuweisen gilt. Dazu zählen beispielsweise neurodegenerative Erkrankungen, Epilepsie, Autismus-Störungen und Schmerzzustände. Präklinische Studien ergaben bereits krebshemmende Wirkungen (Quelle). Indica ist hingegen für eine beruhigende, entspannende und schlaffördernde Wirkung bekannt.Allerdings beruht die beschriebene Wirkung lediglich auf Konsumentenerfahrungen und Zufalls-Stichproben bei Konsumenten im Rahmen einer Umfrage. Hieraus ergeben sich subjektive Erfahrungen und Meinungen. Diese beschreiben die Wahrnehmungen wie folgend: Indica mit einer schläfrigeren, müde machenden Wirkung und Sativa mit einer energiesteigernden, motivierenden Wirkung. Deshalb empfehlen die befragten Testpersonen, Indica abends für einen verbesserten und entspannteren Schlaf einzunehmen. Sativa ist laut der Stichproben-Meinungen besser zu konsumieren, wenn ein wacher Geist und Körper gefragt ist, wie beispielsweise für lange Partynächte oder tagsüber gegen Übermüdung, Verstimmungen und in Stresssituationen (Quelle).
Studienlage und Konsumenten Erfahrungen
Es gibt bisher kaum bis keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirkung und insbesondere die unterschiedliche Wirkung von Indica und Sativa bestätigen. Doch die Erfahrungen von Konsumenten ergeben eindeutige Ergebnisse, dass diese wie im Artikel beschrieben sind und beide Cannabissorten sich dahingehend unterscheiden.
Beachten solltest du aber, dass es mittlerweile zahlreiche Kreuzungen als sogenannte Hybriden gibt. Hierbei können die Unterschiede deutlich geringer beziehungsweise „verfälscht“ sein. Wichtig ist deshalb, stets auf den Cannabinoid-Gehalt sowie das Terpenen-Profil zu achten.